Bahnhof Bodenwöhr

Im Bahnhof sollen viele Nutzungsmöglichkeiten entstehen.
Da die Platzverhältnisse logischerweise vorgegeben sind, ist vieles nicht so zu nutzen wie man es erwarten würde wenn man viel Geld ausgibt.  Auf kritische Nachfragen nach der eingeschränkten Nutzung musste der Architekt oft sagen … die Bauherrschaft, der Bürgermeister wünscht es aber so …..

Beispiel 1 : Im Dachgeschoss will man einen Versammlungssaal schaffen, in dem bis zu 199 Personen auf 91 m² Platz finden können. Dazu ist eine Fluchttreppe in entsprechender Ausgestaltung im Freien notwendig. Die Treppenanlage wird an der Ostseite des Gebäudes angebaut. Da der Zugang zur Treppe immer frei bleiben muss, kann in den Saal weder eine Leinwand angebracht werden, noch ist eine Bühne möglich. Zur Versorgung der Gäste ist eine Teeküche von nur 6m² möglich.   Gläser spülen, Lebensmittel kühlen, Buffett aufbauen etc. ist nur sehr eingeschränkt möglich.

Beispiel 2: MINT-Schule. Änderungswünsche sind schwer umzusetzen, so der Architekt. Wir dürfen uns nicht täuschen lassen die Räume sind sehr klein für die Schüler, so seine Aussage. Es sind drei Räume mit rund 23m², 28m² und 29m². Dort sollen je nach Größe 8 bis 12  Kinder  Holz- , Elektro und Metallverarbeitung lernen.

Für die Mintschule müssen extra Absauganlagen eingebaut werden, zusätzliche Verdunkelung, Kompressoren und Dinge die eben zu einer Werkstatt gehören und den Arbeitsschutzrichtlinien entsprechen. Um die beengten Verhältnisse zu verbessern, könnten die Schüler dann in den Wartesaal und die Lounge im Erdgeschoss ausweichen. Ob dann die Fahrgäste den Wartesaal und die Lounge verlassen müssen wenn dort gewerkelt wird, wurde nicht erörtert.  Ob der Wartesaal auch Arbeitstechnisch mit Lüftung, Arbeitstischen aufgerüstet werden muss, blieb ebenfalls offen. Kurt Pöll (Lehrer) stellte fest, dass eine Aufsicht über zwei Stockwerke nicht möglich sei.

Unsere alte bekannte Forderung, doch erstmal den Vertrag zu kennen, der mit dem Landkreis für die MINT- Schule geschlossen wurde, bevor man mit Bodenwöhrer Gemeindegeld für den Landkreis baue, lehnte der Bürgermeister ab.  Dem Gemeinderat wurde bereits 2019 mit einer Vorstellung durch den Landkreis mitgeteilt, wie so ein Vertrag aussehen würde.  Damals wurde gesagt, der Landkreis garantiere nur, dass die Räume für 10 Jahre gemietet werden. Der Rest ist Sache der Gemeinde. Damals wurde angepriesen, welches Glück wir hätten, weil wir ausgewählt wurden. Wenn wir es nicht wollen, dann warten schon andere Kommunen, die sich darum reißen würden. Wir bekämen aber den Vorzug, weil unser damals neu gewählter Bürgermeister so gute Beziehungen zum Landratsamt hätte.  Seit 2019 hat sich keine Kommune gefunden die dieses „Superangebot“  haben möchte. Georg Hoffmann argumentiert damit, dass die Regierung und der Landkreis das Projekt haben wollen und im Bürgerforum wurde es auch so gewünscht.

Im Erdgeschoss planen wir für den Nahversorgungsladen Flächen ein, ohne zu fragen ob die Inhaber  nach den Erfahrungen der letzten 9 Monate seit Öffnung, überhaupt dort einziehen würden.

Der bessere Standort wäre vorne an der Straße beim CAFE SMALLTALK

Für die Bahn planen wir im Erdgeschoss einen Wartesaal und eine Lounge wo man sich einen Kaffee aus den Automaten ziehen kann, sofern sich jemand findet der dort einen Automaten betreiben will. Welches unangenehme Flair von Wartesäalen in Bahnhöfen verbreiten wird, weiß jeder.
Dafür verwenden wir über 100m². Unser Hinweis, dass man den Wartesaal unterhalten, reinigen usw. muss, und dass die Bahn bereits einen Wartesaal hat, fand kein Echo.

Unser Vorschlag, den Bürgersaal ins Erdgeschoss zu verlegen, sich für das 1. Obergeschoss eine andere Nutzung einfallen zu lassen, auf das Dachgeschoss, zu verzichten und damit wohl die Bau- kosten um 60% zu senken, kommentierte Prof. Sahner mit Brachialrethorik   ….. wir würden das Bahnhofsgebäude killen, so seine Aussage.

Mit der einfacheren Variante bräuchten wir kein zweites Treppenhaus, keinen Aufzug u.v.m..  Die Folgekosten wären überschaubar. Wir würden für Blechhammer und die Gemeindebedürfnisse bauen und nicht für den Landkreis und die Regierung. Die Bushaltestelle wird nach der jetzigen Planung an dieser Stelle nicht haltbar sein so der Architekt.

Das Argument, dass man den Bahnhof verkehrstechnisch zukunftsfähig machen müsse, dem schließen wir uns an. Es stellt sich allerdings schon die Frage, ob man einen Bahnhof damit zukunftsfähig macht indem man die Bushaltestelle ins „Irgendwo“ verlegen muss und mit einem außenliegenden Treppenhaus die wenigen m² die man zur Verfügung hat auch noch opfert und somit den Platz für Ladesäulen, Fahrradabstellflächen etc. vergibt. Warum wir so wenig Fläche am Bahnhof haben, können Sie in unserem letzten Bürgerblatt lesen.

Niemand fragte nach den Kosten, der Inhalt des MINT- Vertrages ist im gläsernen Rathaus weiter unter Verschluss, ob der Nahversorger auch mit einzieht, ist nicht bekannt.  Außer der Bürgerliste stimmten alle anwesenden Gemeinderäte für den Planentwurf den der Bürgermeister wollte.