Das PV-Standortkonzept der Gemeinde Bodenwöhr – eine Nachbetrachtung

Die Euphorie des Bürgermeisters in punkto Freiflächen-Fotovoltaikanlagen scheint ungebrochen zu sein. Nachdem die Pläne in Neuenschwand zum Bau einer Anlage aufgrund mehrerer negativer Stellungnahmen von Fachstellen einstimmig eingestellt werden mussten, wurde nun eilends – ohne Absprache mit dem Gemeinderat – durch den Bürgermeister ein PV-Standortkonzept beim Planungsbüro „andersrum“ in Auftrag gegeben.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung erhielten nun die Gemeinderäte einen Einblick in die vom Planer erarbeiteten Ergebnisse. Insgesamt wurden 14 potenzielle Flächen mit einer Gesamtfläche von 162,3 ha in Augenschein genommen und aufgrund der derzeit geltenden Gesetzeslage bewertet. Dabei wurden unter anderem folgende Kriterien herangezogen: Abstand zur Wohnbebauung und zu Straßen, Berücksichtigung schützenswerter Flächen (Landschafts- und Naturschutzgebiete, Biotope,  landschaftliche Vorbehaltsgebiete, Natur- und Bodendenkmäler, …), Einsehbarkeit, geeignete Ausrichtung und Hanglage. Naheliegend wäre gewesen, dass man die untersuchten Flächen auf einer Gesamtübersicht zusammenstellt, damit man sich ein Bild von der Situation vor Ort machen kann. Stattdessen mussten sich der Gemeinderat und die anwesenden Zuhörer mit briefmarkengroßen Kartenausschnitten in der Tischvorlage begnügen.

Bei genauerer Betrachtung fällt nämlich auf, dass sich der Großteil der potenziellen Flächen rund um Warmersdorf und Altenschwand befinden (siehe Übersichtskarten).

 

Aus dem Gemeinderat ging der Wunsch an das Planungsbüro, die untersuchten Flächen eben in einer solchen Gesamtübersicht darzustellen und vor allem bei den Flächen mit Hanglage zu ermitteln, wie hoch die Gefahr von Überschwemmungen bei Starkregenereignissen wäre. Beides war – leider – laut Planungsbüro im Budget von ca. 7.700 € nicht enthalten. Aus Sicht der Bürgerliste Bodenwöhr wäre spätestens jetzt der Zeitpunkt erreicht gewesen, das Gespräch mit der Bevölkerung zu suchen, bevor man weitere Planungen für eine Fläche von rund  330 Fußballfelder in Auftrag gibt. Wie das Ing.-Büro mitteilte, sei es aber der falsche Weg, zuerst die Bevölkerung zu fragen. Diese Vorgehensweise erscheint uns zwar nachvollziehbar, ist aber aus unserer Sicht falsch.