Photovoltaik besser als Glyphosat??!

Photovoltaik besser als Glyphosat??!

Bestimmt war die Sitzung von Bauleitplanung, Flächennutzungsplanänderung und damit verbundene Abwägungen.

Ein wichtiges Thema betrifft vor allem die Altenschwandner Bevölkerung, wenn es um das Thema Photovoltaik geht. Der Vertreter der Fa. Ostwind stellte eine Karte vor, in der rund um Altenschwand sehr viele Böden ausgewiesen sind, deren Bodenrichtzahl Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen zulassen. Die Fläche deren Nutzungsänderung vom Gemeinderat genehmigt werden sollte, war aber zum Erstaunen des Gemeinderats Lutter nicht in diesem Kataster erfasst.

Weiter wurde vom Ostwind-Vertreter ausgeführt, dass die Größe aller Anlagen rund max. 10 Megawatt pro Gemeinde sein dürfen und ein Mindestabstand von 2 km zur nächsten Anlage eingehalten werden muss. Dies schaffte bei einigen Gemeinderäten Erleichterung, allerdings nur so lange, bis durch eine weitere Frage, bekannt wurde, dass diese Regelung immer nur für 24 Monate gelte. Wenn die Gemeindegrenzen dabei überschritten werden, gelten nur 12 Monate Karenz. In 24 Monaten darf die nächste Anlage beantragt werden, so die Aussage des Ostwindvertreters.

Die geplante Anlage die in etwa 20 Fußballfelder groß ist, soll 8 Megawatt Leistung erbringen und ca. 2500 Haushalte mit Strom versorgen. Besorgt zeigten sich die wegen der Lage an der Straße Altenschwand Richtung Meldau die Gemeinderäte Michael Mulzer,  Stefan Rauch, Alois Feldmeier und Christian Lutter. Die indirekte Flächenversiegelung, wird im Falle von Starkregenereignissen die Situation in Altenschwand verschärfen. Bereits bei stärkerem Regen sind die vorsorglich leeren Weiher im Tal schnell vollgelaufen so die Anmerkung.

Gemeinderat Hans Fritsch argumentierte stark für den Bau und meinte, dass eine solche Anlage umweltverträglicher sei, als wenn man die landwirtschaftlichen Flächen mit Glyphosat spritzen würde.

Alois Feldmeier meinte, dass er nicht grundsätzlich dagegen sei, aber er würde sich wünschen, dass der Gemeinderat nicht wieder Schnellschüsse loslässt, die erfahrungsgemäß hinterher wieder schwer einzufangen sind. Man könne nicht innerhalb einer Woche ohne interne Beratung das Für und Wider abklären.

Er berief sich auf ein zehnseitiges Schreiben des Innenministeriums welches zwar grundsätzlich Photovoltaikanlagen befürwortet, allerdings ein überlegtes und behutsames Vorgehen einer Gemeinde anmahnt.  So seien u.a. die zukünftige Siedlungsentwicklung, zu bedenken und vor allem die Folgen der jetzt schon angespannten Situation bei Niederschlägen. Eine Mehrheit für den Vorschlag erstmal über diese weitreichende Entscheidung nachzudenken, fand Feldmeier nicht. Mit 12 zu 4  wurde der Flächennutzungsplanänderung zugestimmt.

Lage Photovoltaik Mappenberg 29.5.20